Projektwoche Gendersensible Berufliche Orientierung an der Warnowschule Papendorf

Tag 1 – 3.11.2021
„Gendern finde ich nicht so interessant“

Hitzige Diskussion zu Genderklischees bestimmten den ersten Tag der Projektwoche zu gendersensibler beruflicher Orientierung an der Warnowschule Papendorf. Das BOGEN-Team brachte spannende Aufgaben und Videos mit, um mit den Schüler:innen der Klasse 9 über Geschlechterrollen in der Gesellschaft und gendersensible Berufswahl zu diskutieren. Laura von Eichel, die in der Nordkirche für klischeefreie Berufsorientierung zuständig ist, nahm als Gast an der Diskussion teil.

Tag 2 – 4.11.2021
Berufswunsch: „Was Soziales“

Um die vielfältigen Berufsfelder der Sozial- und Gesundheitsberufe näher kennen zu lernen, besuchten die Schüler:innen am zweiten Projekttag die Hochschule für Gesundheit, Soziales & Pädagogik (EU-FH) in Rostock. Studienberaterin Mandy Politz führte uns durch den Vormittag. Die Gruppe durfte dabei unter anderem in einen Physiotherapiekurs hineinschnuppern. Interessant für die Schüler:innen war darüber hinaus insbesondere die Option, ein Studium nach der abgeschlossenen Berufsausbildung aufzunehmen, um sich so – auch ohne Abitur – weiter qualifizieren zu können.

Tag 3 – 5.11.2021
Schweißen, Lackieren, Montieren

Die zweite Exkursion der Projektwoche führte die Schüler:innen zu Liebherr am Rostocker Hochseehafen. Zwei Lehrlinge führten gemeinsam mit dem Ausbildungsleiter Manfred Wanitschke durch das Werk und stellten die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten bei Liebherr vor. Die riesigen Kräne und Werkhallen mit einer maximalen Länge von 750 Metern beeindruckten sowohl die Schüler: innen als auch das Projektteam. In der abschließenden Diskussion wurde unter anderem die Frage gestellt, warum die technischen Berufe bei Liebherr in Mecklenburg-Vorpommern fast ausschließlich von Männern ausgeübt werden und nicht, wie etwa in Süddeutschland, annähernd paritätisch.

Tag 4 – 8.11.2021
Wie komme ich eigentlich ins Darknet? (Ist das illegal? Und will ich das?)

Mit diesen und weiteren Fragen zu den Themen Cybersicherheit und Mobbing begann die zweite Woche. Die Hälfte der Schüler:innen traf in der Schule auf die Präventionsberater Thomas Freitag, Kriminaloberkommissar beim Landeskriminalamt, und Mario Tschirn, Polizeihauptkommissar der Polizeiinspektion Anklam. Die andere Hälfte besuchte das MEDIATOP Rostock bei rok-tv und erstellte mithilfe von Christian Heincke vom Landeskriminalamt (Helden statt Trolle) und dem MEDIATOP-Team kurze Erklärvideos, die sich mit Fake News oder Mobbing beschäftigen. Die Schüler:innen blieben freiwillig länger, um ihre Videos fertig zu stellen.

Tag 5 – 9.11.2021
Food Fotografie oder: Wie viel Chili vertrage ich?

Schon während der Aufbauarbeiten des Gastroburners des DEHOGA MV standen die Schüler:innen der Warnowschule in einer Traube auf dem Schulhof um den Foodtruck. Kochen durften am Ende dann aber nur die Jungs der 9. Klasse. Sandra Henske und ihr Team zeigten, wie viel Spaß das machen kann und natürlich auch, welche Ausbildungsberufe es in der Gastrobranche gibt. Trotz der Kälte wurde so allen schnell warm – nicht zuletzt wegen dem expliziten Hinweis vom Koch Christian Mallow auf das Chiligewürz, das zur freien Verwendung zur Verfügung stand. Nach der Verköstigung wurde im Klassenraum erörtert, wie man die Gerichte noch verfeinern könnte und was demnächst zu Hause auf dem Speiseplan stehen wird.  

Während auf dem Hof geschnippelt und gebraten wurde, probierte die andere Hälfte der Schüler:innen mit der Fotografin Friederike Schepker aus, wie gute Bilder mit dem Smartphone zustande kommen können. Der wunderschöne Schulwald der Warnowschule hielt dafür viele Motive bereit.

Tag 6 – 10.11.2021
Kippt ein Rollstuhl auch um oder 40 Meter Wendelauf

Am sechsten Tag der Projektwoche fand ein Doppelbesuch an der Warnowschule statt: Über Pflegeberufe informierte die Rostocker Heimstiftung. Praxisanleiterin Susanne Behrens und Auszubildende Lea-Jane Kaiser brachten dazu Frau Meyer mit. Die lebensgroße Puppe, mit der Auszubildende der Pflege Handgriffe üben, musste jedoch bald ihren Platz räumen, da die Schüler:innen selbst testen durften, wie Fortbewegung in einem Rollstuhl funktioniert. Wie sich die Wahrnehmung von etwa an Demenz Erkrankten verändert, konnten die Schüler:innen anschaulich anhand von feinmotorischen Übungen erfahren. Am späteren Vormittag stellte Anne-Kathrin Litzenberg von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege die Ausbildungsmöglichkeiten im Polizeidienst vor. Ob die Schüler:innen den Sportleistungstest, der Teil der Auswahlprüfung der Anwärter:innen ist, bestehen, will die Klasse mit Lehrer Holger Steiner, der die gesamte Woche begleitet hat, demnächst testen.

Tag 7 und 8 – 11. und 12.11.2021
Löten und Programmieren

Löten und Elektrotechnik sind natürlich nicht nur was für Jungs. Das zeigten die letzten beiden Tage der Projektwoche. Gemeinsam mit Niels Nikolaisen (Elektroingenieur) bastelten die Schüler:innen verschiedene und einfache Schaltkreise, um das Wissen mithilfe des Atombausatzes anzuwenden. Hier wurde dann gelötet, um die Bauteile mit der Platine zu verbinden. Am zweiten Tag ging die Elektrotechnikreise weiter und die elektrischen Schaltungen wurden um das Arduino Mini ergänzt. Mit dem Arduino kann man durch einfachen Programmiercode Schaltungen und anderes programmieren. So entstand eine funktionierende Ampel aus drei Leuchtdioden, aber auch Lieder mit den eingebauten Lautsprechern.

Eine interessante, vielseitige und vor allem lehrreiche Projektwoche hat den Schüler:innen die weite Welt der Berufe eröffnet und aufgezeigt, welche Möglichkeiten sie in Ihrer Berufswahl und Lebensplanung haben. Wir wünschen den Jugendlichen alles Gute auf Ihrem Weg in ein selbständiges und erfülltes Leben! Danken möchten wir allen Akteur:innen und Unterstützer:innen! Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit anderen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern. Sprechen Sie uns an!